Das nachhaltigste Einkaufen ist immer noch das Nichtkaufen. Gerade Babypflege-Produkte könnt ihr im Handumdrehen selber machen. Ihr braucht neue Feuchttücher? Nehmt einen Waschlappen mit Wasser. Kleiner Tipp: Stellt euch morgens eine Thermoskanne mit warmen – nicht heißen! – Wasser an den Wickeltisch, dann müsst ihr fürs Wasserholen nicht immer ins Bad laufen. Oder ihr wascht den Babypo zu Hause einfach direkt unter dem Wasserhahn mit lauwarmem Wasser ab.
Auch eine praktikable Lösung: Füllt eine Sprühflasche mit warmem Wasser und nutzt die zur Reinigung.
Eine weitere nachhaltigere Alternative sind die selbst gemachten Öltücher. Dafür faltet ihr eine Reihe an Baumwoll-Waschlappen und legt sie in eine gutschließende Box (zum Beispiel eine Brotbox). 200 bis 250 ml Wasser abkochen, abkühlen lassen und mit einem Tropfen Bio-Öl (Mandelöl, Olivenöl oder Kokosöl eignen sich am besten) mit einem Schneebesen vermengen. Die Baumwoll-Waschlappen damit übergießen und ein paar Stunden einwirken lassen – und voilà.
Logisch, im Alltag mit Kindern muss man hier und da etwas Neues anschaffen wie zum Beispiel Nuckelflaschen für Babys. Doch anstatt einfach in die nächste Drogerie zu gehen und irgendein Produkt aus dem Regal zu nehmen, lohnt es sich, sich vorher genauer zu informieren. Es gibt beispielsweise auch Nuckelflaschen, die mitwachsen. Am Anfang bekommt das Baby noch die Milch aus der Flasche mit dem passenden Sauger. Später kann man beispielsweise Cerealien in die Flasche füllen und sie als Snackbehälter nutzen oder mit dem entsprechenden Trinkaufsatz als Wasserflasche für Kinder. So steigert sich die Lebensdauer gewaltig. Eine Marke, die solche Flaschen aus Edelstahl herstellt, ist Klean Kanteen.
Wenn ihr eure Eier auf einem Bauernhof direkt vom Erzeuger kauft, könnt ihr diesen Tipp überspringen. Denn diese müssen nicht gekennzeichnet werden. Alle unverarbeiteten Eier im Handel aber schon. Ihr habt also die Wahl und könnt anhand der Stempel ablesen, wie und wo die Hühner gehalten wurden.
0 = Bio-Eier: Im Stall dürfen höchstens sechs Tiere pro Quadratmeter scharren, die Henne bekommt vier Meter Auslauf.
1 = Freilandhaltung: Neun Tiere pro Quadratmeter sind erlaubt, jedem Tier stehen vier Quadratmeter Auslauf zur Verfügung.
2 = Bodenhaltung. Die Tiere leben in einem geschlossenen Stall. Für neun Tiere steht ein Quadratmeter zur Verfügung.
3 = Käfighaltung: Seit 2012 müssen die Käfige mindestens 0,075 Quadratmeter Fläche pro Henne und eine Höhe von mindestens 50 Zentimetern aufweisen.
Greift lieber nicht zu Eiern mit der Kennzeichnung 3. Wie ihr selber lesen könnt, haben diese Hühner wahrlich kein schönes Leben. Übrigens: Der Stempel gibt auch Auskunft über das Land, in dem die Eier produziert wurden – NL steht für Niederlande, DE für Deutschland und AT für Österreich.
Die Verlockung ist groß: Zahnbürsten aus Bambus wirken deutlich nachhaltiger als die typische Plastikzahnbürste. Doch bei der Bambuszahnbürste gibt es einige Tücken. Die Vorsitzende des Bundesverbands der Kinderzahnärzte, Johanna Kant, rät von den Holz- und Bambuszahnbürsten eher ab, wie sie gegenüber Ökotest erzählt: "Die Bürste und vor allem der Kopf müssen sorgfältig getrocknet werden, um Schimmel vorzubeugen, der sich am Übergang zu den Borsten leicht festsetzt." Die Eltern müssten also vor jedem Putzen die Zahnbürste erst darauf untersuchen. "Deswegen raten wir schon aus praktischen Gründen eher von der Holzzahnbürste ab."
Zum anderen sind bislang keine zuverlässigen und unabhängigen Studien zur Putzleistung der Holz- oder Bambuszahnbürsten bekannt. "Abgerundete Borsten sind Merkmal einer guten Zahnbürste – die Borsten der Holzprodukte, ob aus Nylon oder Bambusviskose, sind jedoch häufig abgeschnitten und eben nicht abgerundet", so die Expertin.
Ein Kompromiss sind Plastikzahnbürsten, bei denen man nur den Kopf auswechseln muss und somit den Griff nicht immer mit wegschmeißen muss.
Die meisten Verbraucher:innen kaufen die PET-Flasche und bringen sie zum Recyceln zum Automaten zurück. Dort werden die meist aus Plastik bestehenden Flaschen zerkleinert und zum Recyceln weiterverarbeitet. Dann gibt es noch die Mehrweg-Flaschen, die meistens aus Glas sind. Und dann gibt es noch die Einwegflaschen, von denen lässt man am besten ganz die Finger.
Die Deutsche Umwelthilfe hat ermittelt, dass Einwegflaschen von der Produktion bis zur Entsorgung rund 520 Kilometer zurücklegen – das ist doppelt so viel wie bei der Mehrwegflasche. Wollt ihr also Getränke kaufen, kauft lieber PET- oder Mehrwegflaschen. Am nachhaltigsten ist es allerdings, wenn ihr Getränke in Mehrwegflaschen aus der Region kauft, die in einer sogenannten Poolflasche geliefert wird – also in einer Flasche, die nicht zu einem bestimmten Hersteller zurückmuss, sondern von verschieden in der Nähe liegenden Firmen erneut gefüllt werden kann. Lange Transportwege fallen hier weg.
Ihr steht im Laden, wollt etwas kaufen, seid euch aber unsicher, ob es auch nachhaltig genug ist? Dann schaut euch die Siegel und Fair-Trade-Zeichen an. Waren aus fairem Handel und biologischem Anbau lassen sich gut daran erkennen.
Bei Lebensmitteln haltet euch am besten an die Siegel von Demeter, Bioland und Naturland, denn die arbeiten mit strengsten Vorgaben. Leider heißt nämlich Bio nicht immer Bio. Unter label-online.de könnt ihr euch über die unterschiedlichen Siegel informieren.
Bei Spielzeug muss (!) immer eine "CE-Kennzeichnung" vorhanden sein, ansonsten darf es nicht verkauft werden. Dadurch wird gewährleistet, dass das Produkt den europäischen Sicherheitsrichtlinien entspricht.
Bei Beauty-Produkten könnt ihr euch auf diese Naturkosmetik-Siegel verlassen.
Auf welche Siegel ihr achten solltet, wenn ihr eine neue Holzeisenbahn für eure Kleinen kaufen wollt, steht oben. Doch nachhaltiger Spielzeugkauf kann auch über die Beachtung von Siegeln hinausgehen. Achtet zum Beispiel auch auf das Herstellerland. Wenn Spielzeug "Made in Germany" ist, entfallen lange Transportwege. Somit verbessert sich automatisch die Ökobilanz des entsprechenden Spielzeugs. Genauso ist es immer gut, auf Plastik zu verzichten. Vor allem Produkte aus Polyvinylchlorid (Abk. PVC) gelten als besonders bedenklich. Dieser Kunststoff kann mit Weichmachern belastet sein.
Generell gilt die Faustregel: Nachhaltige Unternehmen verpacken ihre Produkte auch nachhaltig und ohne unnötig Umverpackungen.